Die Woche der LETZTEN MALE
Sonntag: Zum letzten Mal mit allen Tschechien-ASF-Freiwilligen zusammen. Das letzte Seminar im Gutshof und Kulturzentrum Rehlovice haben alle noch einmal sehr genossen. Wann und wo auch immer wir 8 (bzw.6) Originale im Verlaufe des Jahres aufeinander gestoßen sind – es war immer sehr lustig!
Montag: Zum letzten Mal Tschechischunterricht bei Tereza. Wie sie sich freut, als ich ihr erzähle, dass ich Slavistik als Nebenfach studieren werde! Ich fühle mich auf jeden Fall schon ganz gut vorbereitet… Später letztes Mittagessen mit p. Spunarová, die sich heute ungewohnt herzlich zeigt.
Dienstag: Zum letzten Mal Tandem mit Lída. Mir verschlägt es total die Sprache, als mir bewusst wird, dass das das allerletzte jener Treffen war, die für mich viel mehr waren als nur Sprechnachhilfe. Nämlich Geschichtsunterricht, Therapiesitzung, politische Diskussionsrunde, Lyrikzirkel, kulinarische Sternstunde, Satiregipfel, Literaturrunde, Seminar „Tschechien und Tschechen verstehen für Anfänger“ und in so mancher arbeitsreicher oder stinklangweiliger Woche ein echter Lichtblick.
Donnerstag: Letzter Besuch beim Ehepaar Fiala. Zum Abschied wünschen sie mir nur eins: Dass ich einen braven, netten Mann finde.... Ich wünsche den beiden nur eines: Dass sie noch lange und möglichst gesund ihrer Video- und Schallplattenleidenschaft frönen können!
Freitag: Zum letzten Mal mit p. Matiovská und p. Obrsliková unterwegs. Zur Feier des Tages führe ich die beiden zum Mittagessen aus. Heute kommt mir sogar ihr ständiges Gekabbel und Gezerfel liebenswert vor.
Abends zum letzten Mal beim Shabbatgebet in der jüdischen Gemeinde. Just heute begegnen wir dort zum ersten Mal Menschen in unserem Alter! Warum nur…
Samstag: Letztes Treffen mit unseren Freunden Lukás und Familie, Jana und Martina. Sie alle sind zu unserer Abschiedsparty in unsere Wohnung gekommen. Außerdem der junge Slovake, den wir gestern in der jüdischen Gemeinde kennen gelernt haben und der jetzt mit seiner Gitarre spontan für die musikalische Untermalung dieses sehr schönen Abends sorgt.
Sonntag: Letzter Gottesdienst in der englischsprachigen Gemeinde. Außerdem erster und letzter Ausflug mit Teresas Kollegen aus der Effeta. Wir wandern von Lednice nach Valtice und nehmen an einer Weinprobe teil. Danach Abschied von selbigen Kollegen.
Montag: Zum letzten Mal besuchen wir unsere Kultstätten: das Teehaus, das Café Trojka, den Desert Music Club. Irgendwie kann ich es noch gar nicht fassen, dass Teresa mich morgen auch schon verlässt. Sie wird zwar lange nicht so weit entfernt sein wie die anderen, von denen ich mich diese Woche schon verabschiedet habe. Aber sie wird zukünftig einfach nicht mehr im Zimmer nebenan sein, wenn man dringend jemanden zum reden braucht. Auch unser gemeinsames Ausgehen, unsere spontanen Ausflüge wird es vorerst nicht mehr geben. Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, dass ich mich daran je gewöhnen werde…
Dienstag: Zum letzten Mal in der Wohnung. Die Tür ins Schloss fallen lassen, schnell umdrehen und gehen. Für die letzte Nacht ziehe ich ins Betreute Wohnen.
Mittwoch: Zum allerallerletzten Mal Dienst bei meinen Lieblingsklienten und –assistenten. Offiziell haben wir uns schon auf meiner Abschiedsfeier am Donnerstag verabschiedet. Wir haben am Stausee gepicknickt und es gab Geschenke für jeden.
Einigen Klienten habe ich sogar schon vor den Ferien Lebewohl gesagt, weil nicht sicher war, ob wir uns noch einmal sehen. Es ist ein Abschied auf Raten, und genau das macht es so anstrengend. Natürlich will man jeden Abschied mit der ihm gebührenden Sentimentalität begehen. Schließlich sind mir all diese Menschen wichtig gewesen und ich werde sie alle vermissen. Das Mindeste, was man ihnen zuletzt an Respekt und Dank zollen sollte, ist ein tränenreicher Abschied. Aber nach über einer Woche im Zustand der Dauermelancholie bin ich körperlich wie psychisch am Ende einer Kräfte. Meistens ist man in diesen Abschiedsmomenten so davon in Anspruch genommen, den richtigen Eindruck zu vermitteln, die richtigen Worte zu sagen (die es in der Form meistens gar nicht gibt), dass man den Verlust in seiner ganzen Tragweite noch gar nicht zu fassen vermag. So macht sich in mir Erleichterung breit, dass sich der Marathon der LETZTEN MALE nun langsam einem Ende nähert. Dennoch bin ich froh, dass ich meinen letzten Abend hier im Kreise lieber Menschen beim tschechischen Nationalgericht vepro-knedlo-zelo und nicht etwa allein zu Hause verbringe.
Donnerstag: Abschied von Brünn und von den tschechischen Zügen. Ich strecke den Kopf aus dem Fenster und lasse mir den Wind durch die Nase und den Kopf pusten, bis der Petrov schon lange aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.
Und, Eva, wie war´s in Tschechien?
Montag: Zum letzten Mal Tschechischunterricht bei Tereza. Wie sie sich freut, als ich ihr erzähle, dass ich Slavistik als Nebenfach studieren werde! Ich fühle mich auf jeden Fall schon ganz gut vorbereitet… Später letztes Mittagessen mit p. Spunarová, die sich heute ungewohnt herzlich zeigt.
Dienstag: Zum letzten Mal Tandem mit Lída. Mir verschlägt es total die Sprache, als mir bewusst wird, dass das das allerletzte jener Treffen war, die für mich viel mehr waren als nur Sprechnachhilfe. Nämlich Geschichtsunterricht, Therapiesitzung, politische Diskussionsrunde, Lyrikzirkel, kulinarische Sternstunde, Satiregipfel, Literaturrunde, Seminar „Tschechien und Tschechen verstehen für Anfänger“ und in so mancher arbeitsreicher oder stinklangweiliger Woche ein echter Lichtblick.
Donnerstag: Letzter Besuch beim Ehepaar Fiala. Zum Abschied wünschen sie mir nur eins: Dass ich einen braven, netten Mann finde.... Ich wünsche den beiden nur eines: Dass sie noch lange und möglichst gesund ihrer Video- und Schallplattenleidenschaft frönen können!
Freitag: Zum letzten Mal mit p. Matiovská und p. Obrsliková unterwegs. Zur Feier des Tages führe ich die beiden zum Mittagessen aus. Heute kommt mir sogar ihr ständiges Gekabbel und Gezerfel liebenswert vor.
Abends zum letzten Mal beim Shabbatgebet in der jüdischen Gemeinde. Just heute begegnen wir dort zum ersten Mal Menschen in unserem Alter! Warum nur…
Samstag: Letztes Treffen mit unseren Freunden Lukás und Familie, Jana und Martina. Sie alle sind zu unserer Abschiedsparty in unsere Wohnung gekommen. Außerdem der junge Slovake, den wir gestern in der jüdischen Gemeinde kennen gelernt haben und der jetzt mit seiner Gitarre spontan für die musikalische Untermalung dieses sehr schönen Abends sorgt.
Sonntag: Letzter Gottesdienst in der englischsprachigen Gemeinde. Außerdem erster und letzter Ausflug mit Teresas Kollegen aus der Effeta. Wir wandern von Lednice nach Valtice und nehmen an einer Weinprobe teil. Danach Abschied von selbigen Kollegen.
Montag: Zum letzten Mal besuchen wir unsere Kultstätten: das Teehaus, das Café Trojka, den Desert Music Club. Irgendwie kann ich es noch gar nicht fassen, dass Teresa mich morgen auch schon verlässt. Sie wird zwar lange nicht so weit entfernt sein wie die anderen, von denen ich mich diese Woche schon verabschiedet habe. Aber sie wird zukünftig einfach nicht mehr im Zimmer nebenan sein, wenn man dringend jemanden zum reden braucht. Auch unser gemeinsames Ausgehen, unsere spontanen Ausflüge wird es vorerst nicht mehr geben. Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, dass ich mich daran je gewöhnen werde…
Dienstag: Zum letzten Mal in der Wohnung. Die Tür ins Schloss fallen lassen, schnell umdrehen und gehen. Für die letzte Nacht ziehe ich ins Betreute Wohnen.
Mittwoch: Zum allerallerletzten Mal Dienst bei meinen Lieblingsklienten und –assistenten. Offiziell haben wir uns schon auf meiner Abschiedsfeier am Donnerstag verabschiedet. Wir haben am Stausee gepicknickt und es gab Geschenke für jeden.
Einigen Klienten habe ich sogar schon vor den Ferien Lebewohl gesagt, weil nicht sicher war, ob wir uns noch einmal sehen. Es ist ein Abschied auf Raten, und genau das macht es so anstrengend. Natürlich will man jeden Abschied mit der ihm gebührenden Sentimentalität begehen. Schließlich sind mir all diese Menschen wichtig gewesen und ich werde sie alle vermissen. Das Mindeste, was man ihnen zuletzt an Respekt und Dank zollen sollte, ist ein tränenreicher Abschied. Aber nach über einer Woche im Zustand der Dauermelancholie bin ich körperlich wie psychisch am Ende einer Kräfte. Meistens ist man in diesen Abschiedsmomenten so davon in Anspruch genommen, den richtigen Eindruck zu vermitteln, die richtigen Worte zu sagen (die es in der Form meistens gar nicht gibt), dass man den Verlust in seiner ganzen Tragweite noch gar nicht zu fassen vermag. So macht sich in mir Erleichterung breit, dass sich der Marathon der LETZTEN MALE nun langsam einem Ende nähert. Dennoch bin ich froh, dass ich meinen letzten Abend hier im Kreise lieber Menschen beim tschechischen Nationalgericht vepro-knedlo-zelo und nicht etwa allein zu Hause verbringe.
Donnerstag: Abschied von Brünn und von den tschechischen Zügen. Ich strecke den Kopf aus dem Fenster und lasse mir den Wind durch die Nase und den Kopf pusten, bis der Petrov schon lange aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.
Und, Eva, wie war´s in Tschechien?
Eva W. - 2. Okt, 19:54